Dompropst in Köln – Ein Traumjob
Zur zweiten Gemeinschaftsveranstaltung der Ortszirkel der katholischen Studentenverbände CV – KV – UV lud der KV Ortszirkel „Bergisch Hüs’chen“ am Donnerstag, den 6. Oktober in das Hotel Gronauer Tannenhof ein. Als besonderer Höhepunkt des Jahres darf der Vortrag unseres Cartellbruders Dr. Norbert Feldhoff, Hr!, Asg!, Gbg bezeichnet werden, der wie gewohnt mit großem Wissen, viel Witz und Charme über die Aufgabe eines Propstes aus historischer Sicht informierte um dann aus seinem Amtsleben berichtete.
Wer dachte, dass eine solche Aufgabe vielleicht langweilig und eintönig sei, lag völlig falsch als Cbr. Feldhoff „aus dem Nähkästchen“ erzählte und eine Anekdote an die nächste reihte, mit fundamentalem Hintergrundwissen geschmückt weitaus informativer als sie seinerzeit aus der Presse zu vernehmen waren.
„Der Dom gehört sich selber“ ist zwar die kölsche Antwort auf die Frage „Wem gehört der Dom?“ aber nicht ganz korrekt! Oder „Wie wird das Wort Propst korrekt geschrieben?“ Beispielsweise hatte Stadt Köln einst bei der Straßeneinweihung tatsächlich das Schild „Dompropst-Ketzer-Str.“ mit einem „b“ falsch geschrieben, enthüllt!
Vor dem heutigen Kölner Dom stand einst der Karolingische Dom der einfach abgerissen wurde, weil dieser für die Pilger ungeeignet erschien. Würde heute über einen solchen Neubau diskutiert werden können? Unseren Dom einfach abzureißen? Der heutige Denkmalschutz ließe das schon nicht zu!
Der Dom rechnet mit ca. 6 Mio. Besucher pro Jahr – keiner zahlt nicht 1 Euro Eintritt – was eine Summe von 6 Mio. Euro an Einnahmen wären, die den Etat des Domes decken würde. Das Dom-Kapitel spricht sich regelmäßig gegen eine Gebühr aus.
Hintergründe zum Für und Wider des 2007 enthüllten „Richter-Fenster„, dessen 35ster Entwurf umgesetzt und welches komplett aus Spendengeldern finanziert wurde. Die amüsante Geschichte des Klöppels vom Dicken Pitter, der großen Petersglocke, der während des Festgeläutes zum Dreikönigsfestes am 6. Januar 2011 brach und glücklicher Weise nicht durch die Decke brach. Auch diese unvorhersehbare Reparatur konnte gänzlich aus Spendengeldern finanziert werden. Zuvor „sagte der Senior-Chef der namhaften Schmiede noch ‚ab sofort keine kostenlosen Klöppel mehr, es sei denn es ist der des Dicken Pitters'“ als hätte er das Malheur kommen sehen. Auch für die Transporte des Klöppels wurde, so Feldhoff, scheinbar nie eine Rechnung geschrieben. Es war dem Schmied ebenso wie den Drehern in den Niederlanden und den Speditionen eine Ehre an der Reparatur partizipieren zu dürfen.
Solche und ähnliche Geschichten brilliant erzählt ließen den Abend mit Cartellbruder Dr. Feldhoff im Fluge vergehen, letztendlich mit dem Eindruck, Dompropst in Köln ist wahrhaftig ein Traumjob!