Fahrt in den Rheingau
Bereits früh am Samstagmorgen begann für unseren Bergischen CV-Zirkel die Fahrt in den Rheingau. 34 Cartellbrüder mit Ihren Begleitungen starteten vom Parkplatz der Eissporthalle in Bensberg bei zunächst strahlendem Sonnenschein, der uns den größten Teil des Tages begleiten sollte. Nachdem wir uns ausgiebig das Kreuz Wiesbaden anschauen durften, gelangten wir am späten Vormittag zum ersten Etappenziel unseres Tagesausflugs: Das Zisterzienser Kloster Eberbach bei Eltville am Rhein. Gegründet durch den heiligen Bernhard, zogen 1136 zwölf Zisterzienser Mönche aus Clairvaux in das neue Kloster ein.
In der Blütezeit des Klosters zählte der Gesamtkonvent im 12.-13. Jahrhundert bis zu 150 Mönche und mehr als 450 Laienbrüder. Damit zählte es zu den zahlenmäßig stärksten Gemeinschaften seiner Zeit. Die ursprünglich harte asketische Gesinnung ging bis zum 16. Jahrhundert weitgehend zurück und die Mönche übernahmen zunehmend seelsorgerische und wissenschaftliche Arbeiten. In dieser Zeit wird das Klostereigene Weingut zum größten in Deutschland. Die wirtschaftliche Blütezeit erlebte es im 18. Jahrhundert, obwohl nur noch ca. 30-40 Mönche dem Konvent angehören.
1803 wird die Abtei durch Fürst Friedrich August von Nassau-Usingen säkularisiert und die Weinbaudomäne gegründet. 1866 gelangt diese nach der Annexion des Herzogtums Nassau unter preußische Verwaltung. 1946 wird das Kloster Eigentum des Landes Hessen und wird durch die hessischen Staatsweingüter verwaltet. Nach der Generalsanierung der Klosteranlage im Jahr 1986 wird die Klosteranlage in das Eigentum einer gemeinnützigen Stiftung öR übertragen. Weltweite Aufmerksamkeit erlangte Kloster Eberbach nicht zuletzt 1986 durch die Verfilmung von Umberto Eco’s Bestseller „Der Name der Rose“. Noch heute finden spezielle Filmvorführung dieses Mittelalterthrillers hier statt.
Nach Einnahme eines kleinen Mittagessens in der Klosterschänke durfte natürlich eine Führung durch den Steinbergkeller der Domäne Steinberg nicht fehlen. Dieser lt. Stern „modernste Weinkeller Europas“ wurde von 2006-2008 von dem Architekten Reinhard Moster aus Neustadt an der Weinstraße erbaut und enthält auf 1.500 Quadratmeter Lagerfläche eine Lagerkapazität von 1,3 Mio. Flaschen, 270 Edelstahltanks mit einem Fassungsvermögen von bis zu 50.000 Litern und 40 Holzfässer mit einem Gesamtvolumen von 80.000 Litern. Bis zu 140.000 Kilogramm Trauben werden hier pro Tag verarbeitet. Bei einer kleinen Verköstigung konnten wir uns von der Qualität der Staatsdomäne überzeugen.
Eine kurze Busfahrt brachte uns im Anschluss nach Eltville am Rhein. Hier teilte sich die Gruppe auf. Es konnte Eltville mit dem Rosengarten der kurfürstlichen Burg und dem Rheinpanorama besichtigt werden und ein kurzer Spaziergang über den Leinpfad zum Weingarten von J.B. Becker nach Walluf unternommen werden. Der Großteil der Teilnehmer zog es jedoch vor, im Café Frankenbach noch einen Kuchen oder ein Schoppen Wein zu sich zu nehmen.
Der Ausklang fand dann wieder vereint im Becker’schen Weingarten in Walluf statt, wo uns zum Rheinwein ein typischer Imbiss erwartete, bevor wir pünktlich wieder gen Bensberg aufbrachen.
(ms)